Anzeichen und Symptome

Nagelpilz erkennen

Symptome

Je früher Nagelpilz behandelt wird, desto besser. Daher ist es wichtig, eine Infektion möglichst rasch zu erkennen. Doch wie sieht Nagelpilz aus? Was sind die ersten Anzeichen? Und woran erkennt man eine fortgeschrittene Nagelpilzerkrankung? Erfahren Sie hier mehr über die typischen Symptome.

Wie sieht Nagelpilz aus?

Die ersten Anzeichen einer Nagelpilzinfektion übersehen viele Betroffene. Kein Wunder, denn im Anfangsstadium wirkt der Nagel auf den ersten Blick gesund, er verliert zunächst nur seinen Glanz. Mit der Zeit verfärbt sich der Nagel weißlich, gelblich oder bräunlich und die Nagelplatte verdickt sich zunehmend. Schließlich wird der Nagel rissig und brüchig. Dabei kann sich die Nagelplatte mitunter ganz oder teilweise vom Nagelbett ablösen, was ziemlich schmerzhaft sein kann. Schlussendlich kann es zur vollständigen Zerstörung der Nagelplatte kommen.

Nagelpilz Stufen

Der Nagel verliert seinen Glanz, weiße oder gelbliche Flecken oder Streifen treten auf.

Nagelpilz Stufen

Der Nagel verfärbt sich zunehmend und verdickt sich.

Nagelpilz Stufen

Der Nagel wird rissig und krümelig. Die Nagelplatte wird langsam zerstört.

Nagelpilz: Symptome

  • Der Nagel verfärbt sich (weiß, gelblich bis bräunlich)
  • Die Nagelplatte verdickt sich mit der Zeit
  • Der Nagel wird zunehmend rissig und krümelig
  • Es kann zu Entzündungen kommen
  • Es können Schmerzen in Ruhe und Beschwerden beim Gehen auftreten
Gut zu wissen:

Nagelpilz kommt wesentlich häufiger an den Fußnägeln als an den Fingernägeln vor. Meist sind der große Zeh und/oder die kleinen Zehen betroffen.

Verschiedene Nagelpilz-Formen

Ärzte unterscheiden mehrere Formen der Nagelpilz-Infektion. Dabei spielen verschiedene Kriterien eine Rolle. So kommt es zum Beispiel darauf an, welcher Erreger der Auslöser ist und ob der Pilz vom freien Nagelrand oben eindringt oder den Nagel von unten, also über das Nagelhäutchen befällt.

Distolaterale subunguale Onychomykose

  • Verbreitung: Häufig (bei 3/4 der Betroffenen)
  • Der Pilz dringt „von oben“ an der Nagelspitze oder seitlich ein und breitet sich unterhalb der Nagelplatte über das Nagelbett in Richtung Nagelwurzel aus.

Proximale subunguale Onychomykose

  • Verbreitung: Selten
  • Der Pilz dringt „von unten“ über das Nagelhäutchen in das Nagelbett und die Nagelplatte ein.

Leukonychia trichophytica oder superfizielle Onychomykose

  • Verbreitung: Selten
  • Der Pilz infiziert nur die oberen Schichten der Nagelplatte.

Nagelpilz-Infektion mit dem Hefepilz Candida

  • Fachbegriff: Candida-Onychomykose
  • Typisch ist, dass es zunächst zu einer schmerzhaften Entzündung des Nagelwalls kommt und diese sich auf Nagel und Nagelbett ausbreitet.

Kommt es infolge der Infektion zu einer vollständigen Zerstörung der Nageloberfläche, sprechen Mediziner von einer „totalen dystrophischen Onychomykose“.

Mögliche Folgen einer Nagelpilzinfektion

Gelblich verfärbte, splitternde Nägel will keiner herzeigen – gerade im Sommer kann deshalb das ständige Gefühl, die Füße verstecken zu müssen, zur echten Belastung im Alltag werden und die Lebensqualität einschränken. Nagelpilz ist allerdings nicht nur ein kosmetisches Problem: Denn mit der Zeit schreitet die Zerstörung des Nagels so weit fort, dass sich die Nagelplatte anheben und völlig ablösen kann. Schmerzen beim Gehen oder Einschränkungen beim Sport können die Folge sein. Zudem können sich Bakterien im erkrankten Bereich leichter ansiedeln und Infektionen hervorrufen.

Um den Nagelpilz loszuwerden, ist eine konsequente Behandlung wichtig – von allein verschwindet er nämlich nicht. Am besten ist es, schon bei den ersten Anzeichen zu reagieren.

Nagel: Aufbau

Nagel Aufbau

Tipps bei Nagelpilz

Nagelpilz erkennen
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Nagelpilz erkennen

Häufig wird Nagelpilz erst spät erkannt. Das liegt daran, dass der betroffene Nagel im Anfangsstadium zunächst einmal nur seinen Glanz verliert und stumpf wirkt. Leider bemerken Betroffene die Infektion oft erst, wenn sich der Nagel verfärbt. Dann ist die Behandlung oft komplizierter und langwieriger. Daher ist es ratsam, die Nägel regelmäßig auf Veränderungen zu kontrollieren. Das gilt insbesondere dann, wenn Sie schon einmal einen Nagelpilz hatten oder besonders anfällig sind. Falls Sie Auffälligkeiten feststellen, sollten Sie diese möglichst rasch ärztlich abklären lassen.

Frühzeitig aktiv werden!
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Frühzeitig aktiv werden!

Nagelpilz geht nie von allein weg. Es ist immer eine wirksame Behandlung nötig, um die Infektion in den Griff zu bekommen. Je früher Sie mit der Behandlung beginnen, desto besser. Denn je mehr sich der Pilz bereits ausgebreitet hat, desto komplizierter und langwieriger wird die Behandlung. In der Anfangsphase reicht es in der Regel noch aus, den Nagelpilz mit lokal wirksamen Mitteln zu behandeln. Geeignet sind medizinische Lacke, Cremes oder Lösungen, die pilzabtötende und/oder wachstumshemmende Wirkstoffe wie beispielsweise Terbinafin, Amorolfin, Bifonazol oder Ciclopirox enthalten. Im späteren Stadium sind zusätzlich oft spezielle Tabletten nötig, die vom Arzt verschrieben werden müssen und nicht ohne Nebenwirkungen sind.

Extra-Tipp: Im Rahmen einer medizinischen Fußpflege können infizierte Nagelbereiche regelmäßig fachgerecht abgetragen werden.

Hygiene-Maßnahmen
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Hygiene-Maßnahmen

Pilzsporen sind ziemlich hartnäckig. Um zu vermeiden, dass sie sich ausbreiten oder zu einer erneuten Ansteckung führen, wird empfohlen, begleitend zur Behandlung auf strikte Hygiene zu achten. Das bedeutet unter anderem:

  • Strümpfe täglich wechseln und bei über 60° C waschen. Bei den Materialien auf atmungsaktive Stoffe zurückgreifen.
  • Schuhe mit einem pilztötenden Spray desinfizieren und regelmäßig auslüften.
  • Handtücher nicht gemeinsam mit anderen benutzen und immer bei über 60° C waschen.
  • Nagelpflege-Sets nicht gemeinsam mit anderen verwenden. Nach der Benutzung desinfizieren.
Gut zu wissen:

Auch Badezimmer-Teppich und Bettvorleger sind ein beliebter Tummelplatz für Pilzsporen.

Die nötige Portion Geduld
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Die nötige Portion Geduld

Die Behandlung von Nagelpilz ist oft eine langwierige Angelegenheit – denn sie muss fortgeführt werden, bis der Nagel vollständig gesund nachgewachsen ist. Da die Zehennägel nur sehr langsam wachsen, kann eine Behandlungszeit von sechs Monaten bis zu einem Jahr nötig sein. Bei Fingernägeln geht es in der Regel etwas schneller.

Um dem Pilz den Garaus zu machen, ist also ein langer Atem nötig. Aber es lohnt sich, konsequent dranzubleiben – damit Sie sich bald wieder über schöne, gesunde Nägel freuen können.

Andere schützen
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Andere schützen

Nagelpilz ist ansteckend – oft geht die Infektion von Eltern oder Großeltern auf jüngere Erwachsene oder Kinder über, die im selben Haushalt wohnen. Achten Sie daher darauf, dass Sie Handtücher und Nagelpflege-Sets nicht gemeinsam benutzen. Gehen Sie aus Rücksicht auf Ihre Mitmenschen weder zu Hause noch in öffentlichen Einrichtungen barfuß, sondern tragen Sie Hausschuhe bzw. Badelatschen.

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